Freitag mittag kamen wir dann im Bundesstaat Misiones bei "San Ignacio Miní" an, die Ruinen einer ehemaligen Jesuiten-Mission aus dem 17. Jahrhundert, die gegründet wurde, um die einheimischen Guarani-Indianer zu missionieren.
Ich zwischen den Ruinen des alten Kircheneingangs in "San Ignacio Miní"
Die Ruinen der alten Jesuiten-Mission sind noch gut erhalten
Schöne und gut erhaltene Verzierungen der Kirchenwände
Die Ruinen der alten Jesuiten-Mission sind noch gut erhalten
Schöne und gut erhaltene Verzierungen der Kirchenwände
Kaum aus dem Bus ausgestiegen, merkte ich, dass das Klima noch schwüler und die Fauna schon Regenwald-ähnlich war. Die Sonne war sehr stark und ich hab mich ungefähr alle 15 Minuten mit Sonnenschutz eingecremt, hatte dann aber doch einen heftigen Sonnenbrand. Die Mission war überraschend gut erhalten und vor allem der Eingang zu der ehemaligen Kirche trohnte beeindruckend und mit noch gut erkennbaren Verzierungen vor uns. Zur Blütezeit wohnten etwa 4000 Missionare und Indios in dieser Mission, später wurden sie von den Spaniern vertrieben und die Mission blieb verlassen. Da sie so gut erhalten ist, wurde sie mit drei weiteren Missionen zum UNESCO Kulturerbe erklärt.
Nach einem kurzen Mittagessen ging es dann weiter Richtung Norden und um circa 16 Uhr (also fast 24 Stunden nach Abfahrt) kamen wir endlich in unserem kleinen Hotel nahe den Fällen ein. Da das Wetter echt fantastisch war, wurde gleich einmal der Hotel-eigene Pool genutzt und es kam richtiges Urlaubs-Feeling auf!
Am nächsten Tag ging es dann ganz früh morgens los zur argentinischen Seite der Iguazu-Wasserfälle. Die Iguazu-Wasserfälle bilden die hier die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien, weswegen man die Wasserfälle von beiden Seiten betrachten kann. Da die meisten Wasserfälle innerhalb des argentinischen Nationalparks liegen, kann man hier am nahesten an die Fälle heran und auch mit Booten an die Wasserfälle oder auf nahe an den Fällen gelegenen Inseln fahren. Von der brasilianischen Seite hat man dafür einen tollen Panorama-Blick! Die Fälle bestehen aus mehr als 20 größeren und 255 kleineren Fällen über eine Ausdehnung von 2,9 km und sind bis zu 82 m hoch. Außerdem ist das Gebiet bekannt für seine Pflanzen- und Artenvielfalt! Ich habe in den zwei Tagen viele bunte Schmetterlinge, aber auch kleinere Echsen, ein Gürteltier und exotische Vögel gesehen.
Wasserfälle aus nächster Nähe auf der argentinischen Seite
mit dem Boot kann man ganz nah (und in) die Wasserfälle fahren
gewaltige Wassermassen fallen über einen der größten Wasserfälle in die Tiefe
mit dem Boot kann man ganz nah (und in) die Wasserfälle fahren
gewaltige Wassermassen fallen über einen der größten Wasserfälle in die Tiefe
Eine weitere interessante Geschichte ist der Mythos, der hinter der Entstehung der Wasserfalle steckt: Laut einer Legende der einheimischen Guaraní entstanden die Flüsse durch die Hand des Gottes Mboi. Dieser rachsüchtige und zornige Gott verlangte jedes Jahr als Opfer ein Jungfrau. Als einmal eine solche Jungfrau mit ihrem Geliebten flussabwärts auf einem Kanu flüchten wollte und der Gott das bemerkte, schlug er mit seiner Faust in den Fluss und ließ so die gewaltigen Wasserfälle entstehen. Die Seele des Geliebten blieb in einem Felsen am Rande des größten Wasserfalles stecken, während sich das Mädchen in einen Baum gegenüber des Felsens verwandelt wurde. Nun müssen sich die beiden für ewig ansehen, während ihre Seelen für immer voneinander getrennt bleiben.
Die Wasserfälle fallen über eine Länge von 2,9 km in die Tiefe - und das mitten im Regenwald
Blick vom Rand der Schlucht auf einen der Wasserfälle
Atemberaubender Blick inklusive Regenbogen
Blick vom Rand der Schlucht auf einen der Wasserfälle
Atemberaubender Blick inklusive Regenbogen
Während ein Großteil der Reisegruppe einen Jeep durch den Regenwald nahm und dann mit einem Bott nahe an die Wasserfälle fuhr, entschied ich mich dafür, mit der kleineren Gruppe mich zu Fuß den Fällen zu nähern und nur mit einem kleinen Boot auf eine nah-liegende Insel zu fahren. Etwa eine halbe Stunde ging die Wanderung durch den Wald und die Natur und ihre Farben hier waren wirklich beeindruckend. Als wir aber um eine Ecke bogen und ich zum ersten Mal die Fälle sehen konnte, blieb mir wirklich die Spucke weg. Ich habe so etwas gigantisches und beeindruckendes selten in meinem Leben gesehen. Wie auf den Bildern zu sehen ist, ist es eine Schlucht, an dessen Rand über viele Meter kleinere und größere Wassermassen in die Tiefe fallen. Der Panoramablick ist beeindruckend!
Von allen Seiten schießt das Wasser ins Tal
Gruppenbild mit einigen Mädels aus der Reisegruppe vor der "Gargante del Diablo"
Gruppenbild mit einigen Mädels aus der Reisegruppe vor der "Gargante del Diablo"
Nachdem der Rest der Gruppe klitschnass von ihrem Bootsausflug zurückgekommen war, nahmen wir noch die Wanderung am oberen Rand der Fälle in Angriff. Der Blick von oben ist ebenso toll wie von unten und dazu kommt noch der Blick auf grünen Wald in alle Himmelsrichtungen und dank des tollen Wetters wunderschöne Regenbögen über der Gischt der Wasserfälle. Ganz zum Schluss gingen wir dann noch zu der "Garganta del Diablo" oder zu Deutsch "Teufelsschlund", dem größten und beeindruckendsten Wasserfall. Ich habe noch nie so viele Wassermassen gesehen, die sich mit gewaltigem Rauschen in die Tiefe stürzen - der Name für den Wasserfall hätte passender nicht sein können! Ich hoffe, auf dem Panoramabild kommt rüber, wie unglaublich der Anblick ist.
Panoramablick auf die "Garganta del Diablo", den größten Wasserfall der Iguazú-Fälle
Blick vom "Teufelsschlund" ins Tal
Blick vom "Teufelsschlund" ins Tal
Am nächsten Morgen ging es dann los zur brasilianischen Seite: Von hier hatte man wie schon gesagt einen tollen Panorama-Blick auf alle Fälle. Besonders gut gefiel mir die Sicht auf die "Gargante del Diablo". Zum Glück (einen Sonnenbrand hatte ich ja schon) war der Himmel an diesem Tag bedeckt und die Temperaturen deswegen auch ein wenig verträglicher (am vorigen Tag waren es über 35°C bei knallendem Sonnenschein). Trotz der Menschenmassen war diese Wanderung entlang der Schlucht angenehmer.
In der Ferne sieht man bereits den "Teufelsschlund"
Die brasilianische Seite bietet einen Blick auf einen Teil der Fälle, die man von der argentinischen Seite nicht sehen kann
Nach ausgiebiger Foto-Schiesserei ging es dann nachmittags zurück zum Hotel und im Bus zurück Richtung Buenos Aires. Da ich fix und fertig war, konnte ich im Bus auch gut schlafen und war am Montag mittag wieder in Buenos Aires. Nach einer kurzen Dusche ging es dann auch wieder los zur Sprachschule. Mein Spanisch wird langsam immer besser und inzwischen gibt es auch schon Tage, an denen ich mich nur noch auf Spanisch unterhalte - wenn auch noch mehr schlecht als recht. Aber wenn ich mein Spanisch jetzt mit dem vor 4 Wochen vergleiche (ich kann noch gar nicht fassen, dass ich schon einen Monat hier bin!), dann bin ich eigentlich schon ganz zufrieden.Die brasilianische Seite bietet einen Blick auf einen Teil der Fälle, die man von der argentinischen Seite nicht sehen kann
Nach diesem sehr detaillierten Bericht von meiner Reise sende ich noch ganz liebe Grüße ins verschneite Deutschland und hoffe, dass es euch allen gut geht! In zwei Wochen darf ich ja dann wieder mit euch bibbern!
Bis dahin ganz viele "besos",
Eure Maja
4 Kommentare:
Aaahhh!!! Das ist wirklich gigantisch! Viel mehr Wasser als auf den Vic-Falls! Wir beneiden Dich!
Bussi
Mama und Papa
sieht toll aus
xx
Wahnsinn... das sieht wirklich beeindruckend aus! Da würd ich auch gern mal langspazieren ;-).
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