Herzlich Willkommen!

Ihr Lieben,

Damit ich nicht konstant Massen-Emails verschicken muss und jeder, der interessiert ist, über mein argentinisches Abenteuer auf dem Laufenden gehalten wird, habe ich mich entschlossen, einen Blog zu erstellen, der meine Erfahrungen im fernen Südamerika beschreibt! Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich natürlich über eure Kommentare!

Besos,
Eure Maja

P.S.: Ich habe die Einstellungen inzwischen so verändert, dass man auch Kommentare hinterlassen kann, ohne sich anmelden zu müssen!

Samstag, 26. Februar 2011

Salta, la linda

Ihr Lieben,

Meine Zeit in Argentinien neigt sich dem Ende zu - in weniger als einer Woche werde ich Córdoba verlassen. Da ich hier so eine tolle Zeit hatte bin ich schon ein wenig traurig, aber vor allem bin ich froh über die tollen Erfahrungen, die ich hier gemacht hab, die Dinge, die ich hier gelernt habe und die Menschen, die ich getroffen habe. In den fast vier Monaten seit meinem Flug nach Buenos Aires anfang November habe ich nicht nur mein Spanisch deutlich verbessert, sondern auch eine kostbare und unvergessliche Zeit erlebt! Hoffentlich werde ich in Zukunft die Gelegenheit haben, mal wieder eine zeitlang in Südamerika zu wohnen, denn inzwischen kann ich mir das durchaus vorstellen!

Blick aus dem Bus auf die Landschaft um Salta


Blick auf Salta "La Linda"

Jetzt aber noch ein Bericht zu meinem Wochenendsausflug nach Salta. Nach Mendoza wollte ich meine Zeit unbedingt noch für einen weiteren Ausflug nutzen und von Salta wurde mir öfters begeistert berichtet. Leider konnte ich im Endeffekt niemanden zum Mitreisen bewegen und habe die Reise dann alleine unternommen. Salta ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten von Argentinien und liegt ungefähr 900 km von Córdoba entfernt. Die Stadt liegt an den Ausläufern der Anden und ist bekannt für die spanische Kolonialarchitektur der Innenstadt und ist außerdem nach Mendoza das zweite bekannte Weinanbaugebiet, aufgrund der hohen Lage (1.150m) werden hier aber im Gegensatz zu Mendoza hauptsächlich Weißweine hergestellt.


Marieke und ich nach Besteigung des Hügels San Bernando

Salta ist umgeben von bewaldeten Hügeln

Mit dem Bus liegt die Stadt circa 13 Stunden von Córdoba entfernt. Freitag abend macht ich mich also auf zum Busterminal, um am nächsten Morgen in Salta zu sein. Mit den Bussen hier reise ich eigentlich ganz gerne, weil die breiten Sitze in den Doppeldecker-Bussen sehr bequem sind. Am nächsten Morgen wachte ich nach einer angenehmen Nacht zu einer komplett veränderten Landschaft auf. Während die Landschaft um Córdoba trocken ist und an Andalusien in Spanien erinnert, liegt Salta in einem von mit Bäumen dicht bewachsenen Hügeln umgebenen Tal. Der Blick aus dem Busfenster erinnerte schon fast an einen Regenwald.

Die Kathedrale am zentralen "Plaza 9 de Julio"

Die schöne Kirche "San Francis" im Zentrum Saltas

In Salta angekommen machte ich mich auf zu meinem Hostel und traf dort eine ehemalige Schülerin von COINED, die Holländerin Marieke, die schon mit in Mendoza war und zufällig zur selben Zeit in Salta und auch im selben Hostel war. Wir machten uns dann auch relativ bald auf, um die Stadt zu erkunden und begannen mit dem Aufstieg auf den kleinen Berg San Bernando, von dem man eine tolle Sicht über die Stadt hat. Auf den Bildern sieht man sehr gut, dass die Stadt wirklich von dicht bewachsenen Bergen umgeben ist. Mit der zur Spitze führenden Gondel fuhren wir wieder hinunter und liefen durch die Stadt bis zum zentralen Platz "Plaza 9 de Julio", um den herum wunderschöne Gebäude aus dem 16. und 18. Jahrhundert stehen. Zu nennen sind hier die wunderschöne Hauptkathedrale, der alte Stadtrat "Cabildo Colonial" und die Kirche San Francis.

Perfekt erhalten: die Mumie "Niña del rayo" im Museum MAAM in Salta

Highlight für mich war aber das Museo de Arqueología de Alta Montaña (MAAM), wo die archeologischen Funde der Provinz Salta ausgestellt werden. Wichtigster Fund sind die Mumien dreier Kinder der Inka-Kultur am Gipfel des Vulkans Llullaillaco im Jahr 1999. Die drei Kinder - "Los niños del Llullaillaco" - die vor circa 500 Jahren von den Inkas ihren Göttern geopfert wurden, sind aufgrund der Höhe von 6730 m (der Vulkan ist der fünfthöchste der Welt, die Gräber der Kinder möglicherweise die höchsten weltweit) und der Kälte perfekt erhalten. Abwechselnd werden die drei Mumien im halb-Jahr-Rhythmus ausgestellt, damit sie gut erhalten werden können. Während meinem Besuch wurde das 6 jährige Mädchen "La Niña del Rayo" (das Blitz-Mädchen) ausgestellt. Sie erhielt ihren Namen, da die Mumie aufgrund der Silberkette, die sie um den Hals trug, von einem Blitz getroffen und so am Gesicht und Oberkörper verbrandt wurde. Nichtsdestotrotz war es atemberaubend, die Mumie aus einer Distanz von wenig Zentimetern betrachten zu können. Die Haare, Haut, sogar die Zähne sind perfekt erhalten und ich wartete nur darauf, dass das Mädchen jeden Moment ihre Augen öffnete. Da in dem Museum Fotografieren verboten ist, habe ich ein Bild aus dem Internet dazugefügt, um euch einen kleinen Eindruck geben zu können.

Die "Quebrada de Escoipe" auf dem Weg nach Cachi

Wahnsinnige Farben in der "Quebrada de Escoipe"

Abends grillte ich mit einigen Leuten aus dem Hostel, was sehr lustig war. Zufällig lernte ich auch einen Amerikaner kennen, der ab August auch in Washington D.C. Economics studieren würde - ich finds immer wieder erstaunlich, wie klein die Welt ist! In Deutsch sagt man ja, "die Welt ist ein Dorf" - in Spanisch sagt man "el mundo es un pañuelo", die Welt ist ein Taschentuch. Das Sprichwort finde ich auch sehr nett!

Ein Tal, durch das die Inka auf ihrem Weg zu den Anden wanderten

Leider kamen wir nicht bis nach Cachi - wir wollten das Schicksal dieses Autofahrers vermeiden!

Am nächsten Morgen machten Marieke und ich uns auf zu einem Ausflug zur kleinen Stadt Cachi, die auf über 2500m liegt und vor allem durch seine kolonialische Architektur und die schöne Aussicht auf die sie umgegebene Berge bekannt wurde. Außerdem befindet sich hier das höchstgelegene Weingut der Welt. Vor allem schön ist aber auch die Fahrt dahin durch ein enges Tal, die sogenannte "Quebrada de Escoipe", die von hohen Bergen umgeben ist, die mit riesigen Kakteen bewachsen sind. Diese Kakteen sind teilweise tausende von Jahren alt und sie an Berghängen wachsen zu sehen, ist schon etwas merkwürdig, aber auch beeindruckend. Die Fahrt nach Cachi führt über einen beeindruckenden Pass von 3300 m, von dem man aus nicht nur Kakteen, sondern auch Lamas sehen kann. Leider kann ich hier nur beschreiben, was in der Reisebeschreibung stand, denn bis zum Pass schafften wir es nicht! Die Nacht hatte es nämlich stark geregnet und so war die kleine Pass-Straße an vielen Stellen überschwemmt oder von Steinschlag gefährdet. Wir kamen bis auf circa 2500 m, bis die Straße dann unpassierbar wurde und wir umkehren mussten. Ein Auto war in einer überschwemmten Stelle steckengeblieben und drohte, in die Tiefe zu rutschen. Unser Führer entschied so, dass wir nicht bis nach Cachi kommen würden.

Auf der Rückfahrt nochmal ein toller Blick auf das wolkenverhangene Tal...

...und ein Lama!

Stattdessen fuhren wir dann noch zu der kleinen Stadt Chicoana, die sich den typischen Flair der Provinz Salta erhalten hat und in der sich das Leben um den zentralen Platz dreht. Wir machten dort kurz halt, um ein paar Empanadas und das traditionelle Inka-Maisgericht "Humita" zu verzehren und genossen das Treiben der Einheimischen, hauptsächlich Inka-stämmischen Bewohner des Ortes. Danach fuhren wir noch zu dem großen Damm "Dique la Quebrada" in der Nähe von Salta. Auf dem Weg dorthin konnte ich sogar noch ein Foto von einem Lama einheimsen, auch wenn dieses nicht freilaufend, sondern eingezäunt war. Angespuckt hat es mich leider auch nicht! Zu dem Damm selbst gibt es eigentlich nicht sehr viel nennenswerters zu erzählen, außer dass Marieke sich dazu entschloß, von einer 30m hohen Brücke Bungee-Jumping zu machen! Danach ging es auch schon wieder zurück zum Hostel und ich machte mich auf zum Terminal, um den Bus zu nehmen und am nächsten Morgen wieder pünktlich im Unterricht zu sitzen.

Bekannt ist die Quebrada de Escoipe auch für ...

...seine teils tausendjährigen Riesenkakteen!

Der Kandelaberkaktus erreicht eine Größe von bis zu 17m

Seit diesem letzten großen Ausflug habe ich mich hauptsächlich darauf konzentriert, meine verbleibende Zeit mit meinen Freunden hier zu genießen und dabei sind keine nennenswerten Dinge passiert, die ich jetzt in einem Post dokumentieren müsste. Deshalb wird dieser Post wohl mein letzter Eintrag über meine Erlebnisse in Argentinien sein! Es war eine Wahnsinnszeit und ich hab nicht nur viel Spanisch, sondern auch Land und Leute besser kennengelernt. Ich könnte mir gut vorstellen, hier noch einmal längere Zeit zu leben und hoffe, dass ich dazu irgendwann noch einmal die Gelegenheit haben werde, wenn auch nur, um noch den Süden (vor allem Patagonien) des Landes zu bereisen!

Der kleine Ort Chicoana

Der Baum heißt "Palo Borracho" ("betrunkener Baum"), da er immer schräg wächst...ich fand die Stacheln beeindruckend!

Vielen lieben Dank an die treuen Verfolger dieses Blogs, ich habe mich immer sehr über eure Kommentare gefreut! Bald kann ich euch dafür persönlich danken und mal wieder in den Arm nehmen. Dann werd ich euch sicher noch die ein oder andere nicht dokumentierte Anekdote von meiner Reise erzählen.

Blick auf den Damm "Dique la Quebrada"

Bis dahin alles Gute!
Gracias por todo y nos vemos en menos de 2 semanas - no lo puedo creer!
Muchísimos besos y abrazos,
Eure Maja







































Montag, 14. Februar 2011

Sonne, Musik, Asado

Ihr Lieben,

Meine sechste Woche in Córdoba hat schon begonnen; es ist echt der Wahnsinn, wie schnell hier die Zeit verfliegt! Deshalb kommt nach meinem letzten Eintrag von gestern gleich der nächste hinterher. Dieses Wochenende war ich nämlich nur auf Achse und eigentlich hätte ich den Montag gebraucht, um mich vom Wochenende zu erholen (aber ich bin natürlich brav in die Schule gegangen :P). Mit meinem Spanisch bin ich übrigens inzwischen ganz zufrieden – ich kann alles mitteilen, was ich möchte und ich verstehe fast alles, was mir in Normalgeschwindigkeit von Argentiniern so erzählt wird. Natürlich würde ich es gerne noch weiter verbessern, aber ich habe mir schon fest vorgenommen, auch in Deutschland weiter fleißig an meinem Spanisch zu arbeiten!

Festival de Rock in Cosquín nahe Córdoba

Eine der Bands, die mir gut gefallen hat: Calle 13

Jetzt aber zu meinem Wochenende, das schon am Freitag direkt nach der Schule begann. Mit dem Bus ging es da nämlich in das 2 Stunden entfernte Cosquín, wo ein landesweit bekanntes „Festival de Rock“ (das übersetz ich jetzt mal nicht…) stattfand! Ich war ja noch nie auf einem Festival und ich dachte mir, da kann ich das ganze ja gleich mal auf Spanisch versuchen. Das Festivalgelände war sehr schön außerhalb des Ortes am Rande der Sierras gelegen. Glück hatten wir auch mit dem Wetter – es war nämlich starker Regen angekündigt, der dann aber nie eintrat. Stattdessen hatte ich einen sehr schönen Abend mit interessanter lateinamerikanischer Musik, die ich mir auf jeden Fall auch zulegen werde! Besonders gut haben mir die puerto-ricanische Band „Calle 13“ gefallen, die in die Richtung HipHop gehen, sowie die etwas rockigere Band „La Vela Puerca“ aus Uruguay, die mich ein wenig an die deutsche Band „Beatstakes“ erinnert hat.

Spaß mit Leuten aus COINED


schöne Umgebung nahe des Festival-Geländes


Nach einer kurzen Nacht ging es Samstag früh gleich weiter zum nächsten Ausflug. Kayla, der Holländer Ludo und ich hatten uns vorgenommen, wieder einen Strandtag einzulegen, diesmal nahe des Ortes „Cuesta Blanca“, der eine Stunde von Córdoba entfernt liegt. Am Busterminal waren wir dann aber plötzlich zu zwanzigst, da sich viele andere Schüler unserem Plan spontan angeschlossen hatten! Wie auf Klassenfahrt ging es dann im vollbepackten Bus los. In Cuesta Blanca angekommen liefen wir dann zum nahe gelegenen Fluss und ließen es uns den ganzen Tag in der Sonne und im Wasser gut gehen! Erst um 8 Uhr abends waren wir wieder in Córdoba und ließen den Tag mit einem leckeren Essen in einem typisch argentinischen Restaurant ausklingen. Danach ging die ganze Truppe noch in einen Club und ich war den zweiten Tag in Folge bis 5 Uhr auf den Beinen.

Fluß nahe des Ortes "Cuesta Blanca"


Was braucht man mehr: tolles Wetter zum Sonnen, tolles Wasser zum Schwimmen!

Am Sonntag hab ich dann erst einmal laaange geschlafen. Abends lud dann aber wieder ein Schüler aus der Schule zu einem spontanen Asado (Grillen) ein und ich konnte den Sonntag wieder schön mit Bife de Chorizo und Mosilla (typische argentinische Fleischspezialitäten) ausklingen lassen. Alles in allem war es also ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Wochenende! Zwar habe ich vielleicht diese Woche nicht so sonderlich spannende Dinge zu berichten, aber es ist einfach schön, es sich mit so vielen netten Leuten einfach mal gut gehen zu lassen und die schöne Zeit beziehungsweise das fantastische Wetter zu genießen!

Cuesta Blanca


ich mit meiner neuen Zimmermitbewohnerin Livia


der Gruppenausflug zur Cuesta Blanca war ein voller Erfolg :)

Gruppenfoto!

Nächstes Wochenende bin ich wieder auf Achse, diesmal geht es nach Salta – es wird also wieder Spannendes zu berichten und schöne Fotos zu zeigen geben. Langsam beginnt der Countdown für die Rückreise und obwohl ich schon etwas traurig bin, dass meine Zeit bald dem Ende zugeht, freue ich mich auch, euch alle bald wieder zu sehen!

den schönen Tag ließen wir in einem Club ausklingen...


...das Wochenende mit einem leckeren Asado!


Hasta la próxima vez, chicos!
Muchísimos besos de una Maja muy feliz :)

Donnerstag, 10. Februar 2011

Wein und Berge in Mendoza

Ihr Lieben,

Etwas verspätet kommt hier endlich mein Bericht über mein Wochenendtrip nach Mendoza an den Fuß der Anden! Im Moment bin ich nämlich den ganzen Tag nur auf Achse und komm zu gar nichts. Nur noch 3 Wochen bleiben mir nun in Córdoba und ich versuche deshalb, jede Minute zu genießen...jetzt aber zu meinen tollen zwei Tagen in Mendoza:

Unsere Gruppe auf der Fahrradtour

Führung durch eine Bodega

In Mendoza wird exzellenter Wein hergestellt!

Mendoza ist ein kleiner Ort im Nord-Westen Argentiniens und liegt am Rande der Anden. Mit dem Bus liegt es circa 10 Stunden von Córdoba entfernt. Bekannt ist die Stadt vor allem für seine Weine! Da die Gegend relativ hoch liegt und das Klima sehr trocken ist, eignet es sich gut für den Weinanbau. Darum ist die zweite Attraktion neben den Anden und den Aktivitäten, die sich daraus ergeben, ein Besuch der vielen "Bodegas" oder Weingüter, die um die Stadt herumliegen.

So schön kann das Leben sein! Weinprobe ...

... und Weintrauben-Probe :)

Sonnenuntergang über Mendoza

Nachdem wir - Kayla, meine neue brasilianische Zimmermitbewohnerin Livia, die Holländerin Marijke und die zwei brasilianischen Jungs Mateos und Ivo - Córdoba Freitag nacht verlassen hatten, kamen wir Samstag vormittag etwas müde aber auf jeden Fall unternehmungslustig in Mendoza an. Im Hostel mussten wir erst einmal darauf warten, dass sie unsere Zimmer vorbereiteten und verloren deshalb leider etwas Zeit. Alle vom Hostel angebotenen Aktivitäten hatten schon begonnen und so mussten wir den Samstag auf eigene Faust organisieren. Von anderen Hostelbewohnern hörten wir von einem kleinen Laden am Rande der Stadt, der Fahrräder vermietet und von wo aus man gut einige Bodegas erreichen könne.

Auf ging es Richtung Anden! Die ersten beschneiten Bergspitzen sind schon zu sehen...

durch Erosion entstandener Canyon am Fuße der Anden

Beeindruckend war die wahnsinnige Farbenvielfalt des Gebirges!

Deshalb machten wir uns mit dem öffentlichen Bus auf dem Weg dorthin und fanden dann auch tatsächlich den besagten Laden. Von dort aus ging es dann mit dem Fahrrad durch die kleinen Straßen, umgeben von einer tollen Mischung aus Weinreben und Panoramablick auf die schneebedeckten Hügel der Andenausläufer! In der ersten Bodega machten wir eine kleine Besichtigung und Weinverkostung. Es war interessant zu sehen, wie Wein früher und heute hergestellt wird und was für ein langwieriger Prozess dafür nötig ist. Nach 10 km Radtour besuchten wir dann eine weitere Bodega, in der wir ein wenig Limonade tranken und anschließend durch die Weinreben liefen und ein paar leckere Weintrauben stiebizen konnten!
Nach einem schönen Nachmittag besuchten wir dann in Mendoza noch den Stadtpark und hatten einen tollen Blick auf einen Sonnenuntergang über den ersten Hügeln der Anden. Nach einem leckeren Abendessen gingen wir dann auch bald ins Bett, denn am nächsten Tag mussten wir für unsere Anden-Tour sehr früh aufstehen!

Blick aus dem Bus auf die neben der Straße hochragenden Berge

Blick auf eine alte Brücke in den Anden

Beeindruckend: "Puente del Inca" auf 2720m

Am Sonntag ging es dann um acht Uhr los zur "Alta Montaña Tour"! Ich hatte mich schon seit Tagen auf diesen Ausflug gefreut, da ich ja seit meinem Trekking-Trip im Himalaya riesiger Berg-Fan bin! Mit einem kleinen Bus ging es dann los: langsam ließen wir die Stadt hinter uns, die Berge wurden immer größer. Mich überraschte, dass die Anden im Gegensatz zum Gebirge des Himalaya, das eigentlich nur aus grauem Granitstein besteht, Gestein der unterschiedlichsten Farben und Formen zu bieten hat. Durch die Existenz verschiedener Stoffe wie Schwefel und Eisen waren die Berge nicht grau, sondern rot, gelb, zum Teil sogar leicht grünlich oder bläulich verfärbt! Dazu kamen dann noch die sehr unterschiedlichen Formen der einzelnen Bergketten. Wir hielten an kleinen Dämmen und schönen Aussichtspunkten und besuchten unter anderem auch eine kleine Brücke, die früher zum Überqueren eines Flusses auf dem Weg durch die Anden diente. Besonders beeindruckend war aber die "Puente del Inca". Anders als der Name vermuten lässt handelt es sich hierbei nicht um eine von den Incas (die tatsächlich in dieser Region ansässig waren) gebaute Brücke, sondern um einen durch natürlich Erosion entstandenen Bogen, der durch die dort existierenden heißen und schwefelhaltigen Quellen rot-gelblich verfärbt ist. Früher gab es dort einmal ein Thermalbad, woher auch noch das Gebäude neben der Brücke stand - dieses wurde doch vor über 50 Jahren durch einen Erdrutsch zerstört und nicht wieder errichtet. Trotzdem ist der Anblick dieses seltsamen Gebildes mitten in den Anden sehr beeindruckend!

Endlich in Sicht! Der höchste Berg Südamerikas: Aconcagua

Gipfelfoto :)

Wahnsinnsaussicht auf den Aconcagua (leider in den Wolken)

Das Highlight kommt natürlich erst noch: als letztes fuhren wir nämlich zum "Parque Provincial Aconcagua" um den höchsten Berg außerhalb des Himalayas und damit natürlich auch mit 6.962m höchsten Berg der Anden zu bewundern! Von diesem Park gehen auch alle Expeditionen zum Basecamp und natürlich auch dem Gipfel aus. Auf inzwischen fast 3.000 m machten wir eine einstündige Wanderung durch den Park und näherten uns ein wenig dem Gipfel. Leider hing eine große Wolke um die Spitze des Aconcaguas, was ihn aber nicht weniger beeindruckend erscheinen ließ. Schön war auch der kleine See, der umrandet von den hohen Bergen im Nationalpark liegt und an dem wir eine kleine Pause einlegten. Ich hoffe man sieht in den Bildern, wie schön diese Wanderung war und was für ein Wahnsinnsberg der Aconcagua ist!

Wanderung durch den "Parque Provincial Aconcagua"

schöner See auf 3000 m über Meereshöhe

Da diese Tour den ganzen Tag dauerte, kamen wir erst abends wieder im Hostel an und mussten dann auch gleich los zum Busbahnhof, um wieder zurück nach Córdoba zu fahren. Die Rückfahrt war leider sehr unangenehm, weil es die ganze Nacht lang start gewitterte und ich dazu auch noch genau über meinem Sitz ein Leck in der Busdecke hatte, und deshalb konstant Wasser auf meinen Sitz tropfte :) Aber solche kleinen Pannen sind teil des argentinischen Reiseabenteuers und werden gut verkraftet!

Ich hoffe euch gefallen die Bilder und ihr schaut in den nächsten Tagen nochmal rein, weil ich bald den nächsten Eintrag mit den Erlebnissen dieses Wochenende einstellen werde.

Bis dahin wünsche ich euch alles gute!
Nos vemos pronto,
Besitos
Maja

Montag, 31. Januar 2011

Oktoberfest auf argentinisch!

Mis queridos,

Ya es mi cuarta semana en Córdoba y el tiempo está volando! No puedo creer que ya pasó casi la mitad de mi estancia acá y ahora me gustaría tener más tiempo para disfrutar del verano en febrero y del tiempo maravilloso con mis amigos...

Die dritte Woche ist schon rum und ich kann gar nicht glauben, dass ich schon fast die Hälfte meines Aufenthalts hier herum habe! Im Moment genieße ich die Zeit hier sehr, vor allem das Wetter und die schöne Zeit mit meinen Freunden hier...


Meine Klasse der letzten Woche
(4 Brasilianer, 1 Amerikanerin und ich - mit unserem tollen Lehrer Santiago)


Dementsprechend ist in der letzten Woche wieder viel passiert! Wie immer hatte ich viel Spanischunterricht und ich mache immer weiter Fortschritte. Am Freitag hat sich dann die Schule sehr gelehrt, weil in Brasilien am Montag wieder die Uni angefangen hat und somit der Großteil der Sprachschüler abgereist ist. Jetzt haben Kayla und ich alleine Unterricht, was aber auch mal ganz hilfreich ist, um noch mal auf Sprachprobleme von nicht Portugiesisch-Sprechenden (denen das Ganze natürlich deutlich leichter fällt) einzugehen!

Bowling Night mit COINED-Leuten


Unser Team hat gewonnen (und ich hab DREI Strikes geworfen!)

Am Freitag waren wir mit vielen Schülern im Stadtzentrum bowlen und das ganze war wirklich sehr spaßig! Ich habe mich selbst übertroffen und gleich drei Strikes geworfen! Ich kann es immer noch gar nicht fassen, denn sonst bin ich immer die komplette Niete, wenn es um irgendwelche Ballsportarten geht.


Aussicht aus dem Bus auf einen Damm mitten in den Sierras!


Highlight der Woche war Kaylas und mein Besuch in der Villa Belgrano in den Sierras von Córdoba. Die kleine Stadt liegt ungefähr 75 Kilometer von Córdoba entfernt und in zwei Stunden waren wir mit dem Bus da. Auf der Hinfahrt konnten wir die tolle Landschaft genießen, die mich immer wieder sehr an Andalusien erinnert. Wir durch die kleinen und größeren Berge der Sierras und unter anderem auch an einem riesigen und schönen Damm vorbei.


Deutscher Wahnsinn in Argentinien: Die Villa General Belgrano in den Sierras de Córdoba


Fachwerkhäuser mitten in Argentinien!


Die Villa General Belgrano selbst ist ein Dorf, das man auch als Klein-Deutschland in Zentralargentinien beschreiben kann. Mir blieb erst mal die Spucke weg, als ich die ganzen Fachwerkhäuser, deutschen Straßen- und Ladenschilder und ur-bayrische Musik hörte. Ich kam mir ein bisschen vor wie in einem deutschen Alptraum :) Die Stadt wird hauptsächlich von Einwanderern aus Deutschland, der Schweiz und Norditalien bewohnt und ist ein beliebtes Touristenziel für Argentinier, die auch mal nach Deutschland, sich aber der Flug sparen wollen. Herausgekommen ist dabei ein überzogenens Bild vom deutschen Leben mit schrillen Farben und zufällig ausgewählten deutschen Wörtern. Übrigens gibt es in dem Ort auch ein jährliches Oktoberfest, dass in der Collage auf dem Bild rechts oben angepriesen wird!


Kayla und ich bei unserer Wanderung in den Sierras!


Wanderung zum "Pico Alemán" (Deutsche Spitze)


Im Stadtzentrum habe ich dann erstmal einen typisch deutschen Apfelstrudel gegessen, der besser als erwartet schmeckte! Danach wollten Kayla und ich beide aus dem Ort raus und wir unternahmen eine kleine Wanderung in Richtung des nächsten kleinen Hügels mit dem Namen "pico alemán", was soviel wie deutsche Spitze heißt. Von oben hatten man eine tolle Aussicht auf die Sierras und den kleinen Ort!


Schöne Aussicht auf die Sierras bei traumhaften Wetter!


Wunderschöner Bach in der Villa Gra. Belgrano

Zum Abschluss wollte ich noch eine kleine Empfehlung aussprechen: Ich habe ja an Weihnachten ein wenig Mate - das Nationalgetränk Argentiniens mitgebracht. Obwohl Mate mir ganz gut schmeckt, kann er doch für viele etwas zu bitter sein. Für all diejenigen habe ich jetzt eine tolle Alternative gefunden: Tereré! Man füllt ein Glas dabei wie gewohnt bis zur Hälfte mit den Mate-Kräutern, packt ein paar Eiswürfel drauf und übergießt das Ganze dann bis zum Rand mit einem Saft eurer Wahl! Mir schmeckt es besonders gut mit Orangensaft, aber da kann man ja mal ein bisschen rumprobieren. Für euch ist das ganze im Moment vielleicht noch etwas kalt, aber hier im Hochsommer ist es sehr erfrischend!


Sehr zu empfehlen: Tereré


Das war es von mir für diese Woche! Nächstes Wochenende fahre ich wahrscheinlich in die kleine Stadt Mendoza am Rande der Anden (ist noch davon abhängig, ob ich bis zum Wochenende wieder gesund werde - im Moment lieg ich mit einer heftigen Erkältung flach...). Da sollte es dann auch wieder tolle Fotos und Erlebnisse geben!

Bis dahin wünsch ich euch alles Gute und bis nächste Woche!

Besitos y abrazos,
Maja