Herzlich Willkommen!

Ihr Lieben,

Damit ich nicht konstant Massen-Emails verschicken muss und jeder, der interessiert ist, über mein argentinisches Abenteuer auf dem Laufenden gehalten wird, habe ich mich entschlossen, einen Blog zu erstellen, der meine Erfahrungen im fernen Südamerika beschreibt! Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich natürlich über eure Kommentare!

Besos,
Eure Maja

P.S.: Ich habe die Einstellungen inzwischen so verändert, dass man auch Kommentare hinterlassen kann, ohne sich anmelden zu müssen!

Samstag, 26. Februar 2011

Salta, la linda

Ihr Lieben,

Meine Zeit in Argentinien neigt sich dem Ende zu - in weniger als einer Woche werde ich Córdoba verlassen. Da ich hier so eine tolle Zeit hatte bin ich schon ein wenig traurig, aber vor allem bin ich froh über die tollen Erfahrungen, die ich hier gemacht hab, die Dinge, die ich hier gelernt habe und die Menschen, die ich getroffen habe. In den fast vier Monaten seit meinem Flug nach Buenos Aires anfang November habe ich nicht nur mein Spanisch deutlich verbessert, sondern auch eine kostbare und unvergessliche Zeit erlebt! Hoffentlich werde ich in Zukunft die Gelegenheit haben, mal wieder eine zeitlang in Südamerika zu wohnen, denn inzwischen kann ich mir das durchaus vorstellen!

Blick aus dem Bus auf die Landschaft um Salta


Blick auf Salta "La Linda"

Jetzt aber noch ein Bericht zu meinem Wochenendsausflug nach Salta. Nach Mendoza wollte ich meine Zeit unbedingt noch für einen weiteren Ausflug nutzen und von Salta wurde mir öfters begeistert berichtet. Leider konnte ich im Endeffekt niemanden zum Mitreisen bewegen und habe die Reise dann alleine unternommen. Salta ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten von Argentinien und liegt ungefähr 900 km von Córdoba entfernt. Die Stadt liegt an den Ausläufern der Anden und ist bekannt für die spanische Kolonialarchitektur der Innenstadt und ist außerdem nach Mendoza das zweite bekannte Weinanbaugebiet, aufgrund der hohen Lage (1.150m) werden hier aber im Gegensatz zu Mendoza hauptsächlich Weißweine hergestellt.


Marieke und ich nach Besteigung des Hügels San Bernando

Salta ist umgeben von bewaldeten Hügeln

Mit dem Bus liegt die Stadt circa 13 Stunden von Córdoba entfernt. Freitag abend macht ich mich also auf zum Busterminal, um am nächsten Morgen in Salta zu sein. Mit den Bussen hier reise ich eigentlich ganz gerne, weil die breiten Sitze in den Doppeldecker-Bussen sehr bequem sind. Am nächsten Morgen wachte ich nach einer angenehmen Nacht zu einer komplett veränderten Landschaft auf. Während die Landschaft um Córdoba trocken ist und an Andalusien in Spanien erinnert, liegt Salta in einem von mit Bäumen dicht bewachsenen Hügeln umgebenen Tal. Der Blick aus dem Busfenster erinnerte schon fast an einen Regenwald.

Die Kathedrale am zentralen "Plaza 9 de Julio"

Die schöne Kirche "San Francis" im Zentrum Saltas

In Salta angekommen machte ich mich auf zu meinem Hostel und traf dort eine ehemalige Schülerin von COINED, die Holländerin Marieke, die schon mit in Mendoza war und zufällig zur selben Zeit in Salta und auch im selben Hostel war. Wir machten uns dann auch relativ bald auf, um die Stadt zu erkunden und begannen mit dem Aufstieg auf den kleinen Berg San Bernando, von dem man eine tolle Sicht über die Stadt hat. Auf den Bildern sieht man sehr gut, dass die Stadt wirklich von dicht bewachsenen Bergen umgeben ist. Mit der zur Spitze führenden Gondel fuhren wir wieder hinunter und liefen durch die Stadt bis zum zentralen Platz "Plaza 9 de Julio", um den herum wunderschöne Gebäude aus dem 16. und 18. Jahrhundert stehen. Zu nennen sind hier die wunderschöne Hauptkathedrale, der alte Stadtrat "Cabildo Colonial" und die Kirche San Francis.

Perfekt erhalten: die Mumie "Niña del rayo" im Museum MAAM in Salta

Highlight für mich war aber das Museo de Arqueología de Alta Montaña (MAAM), wo die archeologischen Funde der Provinz Salta ausgestellt werden. Wichtigster Fund sind die Mumien dreier Kinder der Inka-Kultur am Gipfel des Vulkans Llullaillaco im Jahr 1999. Die drei Kinder - "Los niños del Llullaillaco" - die vor circa 500 Jahren von den Inkas ihren Göttern geopfert wurden, sind aufgrund der Höhe von 6730 m (der Vulkan ist der fünfthöchste der Welt, die Gräber der Kinder möglicherweise die höchsten weltweit) und der Kälte perfekt erhalten. Abwechselnd werden die drei Mumien im halb-Jahr-Rhythmus ausgestellt, damit sie gut erhalten werden können. Während meinem Besuch wurde das 6 jährige Mädchen "La Niña del Rayo" (das Blitz-Mädchen) ausgestellt. Sie erhielt ihren Namen, da die Mumie aufgrund der Silberkette, die sie um den Hals trug, von einem Blitz getroffen und so am Gesicht und Oberkörper verbrandt wurde. Nichtsdestotrotz war es atemberaubend, die Mumie aus einer Distanz von wenig Zentimetern betrachten zu können. Die Haare, Haut, sogar die Zähne sind perfekt erhalten und ich wartete nur darauf, dass das Mädchen jeden Moment ihre Augen öffnete. Da in dem Museum Fotografieren verboten ist, habe ich ein Bild aus dem Internet dazugefügt, um euch einen kleinen Eindruck geben zu können.

Die "Quebrada de Escoipe" auf dem Weg nach Cachi

Wahnsinnige Farben in der "Quebrada de Escoipe"

Abends grillte ich mit einigen Leuten aus dem Hostel, was sehr lustig war. Zufällig lernte ich auch einen Amerikaner kennen, der ab August auch in Washington D.C. Economics studieren würde - ich finds immer wieder erstaunlich, wie klein die Welt ist! In Deutsch sagt man ja, "die Welt ist ein Dorf" - in Spanisch sagt man "el mundo es un pañuelo", die Welt ist ein Taschentuch. Das Sprichwort finde ich auch sehr nett!

Ein Tal, durch das die Inka auf ihrem Weg zu den Anden wanderten

Leider kamen wir nicht bis nach Cachi - wir wollten das Schicksal dieses Autofahrers vermeiden!

Am nächsten Morgen machten Marieke und ich uns auf zu einem Ausflug zur kleinen Stadt Cachi, die auf über 2500m liegt und vor allem durch seine kolonialische Architektur und die schöne Aussicht auf die sie umgegebene Berge bekannt wurde. Außerdem befindet sich hier das höchstgelegene Weingut der Welt. Vor allem schön ist aber auch die Fahrt dahin durch ein enges Tal, die sogenannte "Quebrada de Escoipe", die von hohen Bergen umgeben ist, die mit riesigen Kakteen bewachsen sind. Diese Kakteen sind teilweise tausende von Jahren alt und sie an Berghängen wachsen zu sehen, ist schon etwas merkwürdig, aber auch beeindruckend. Die Fahrt nach Cachi führt über einen beeindruckenden Pass von 3300 m, von dem man aus nicht nur Kakteen, sondern auch Lamas sehen kann. Leider kann ich hier nur beschreiben, was in der Reisebeschreibung stand, denn bis zum Pass schafften wir es nicht! Die Nacht hatte es nämlich stark geregnet und so war die kleine Pass-Straße an vielen Stellen überschwemmt oder von Steinschlag gefährdet. Wir kamen bis auf circa 2500 m, bis die Straße dann unpassierbar wurde und wir umkehren mussten. Ein Auto war in einer überschwemmten Stelle steckengeblieben und drohte, in die Tiefe zu rutschen. Unser Führer entschied so, dass wir nicht bis nach Cachi kommen würden.

Auf der Rückfahrt nochmal ein toller Blick auf das wolkenverhangene Tal...

...und ein Lama!

Stattdessen fuhren wir dann noch zu der kleinen Stadt Chicoana, die sich den typischen Flair der Provinz Salta erhalten hat und in der sich das Leben um den zentralen Platz dreht. Wir machten dort kurz halt, um ein paar Empanadas und das traditionelle Inka-Maisgericht "Humita" zu verzehren und genossen das Treiben der Einheimischen, hauptsächlich Inka-stämmischen Bewohner des Ortes. Danach fuhren wir noch zu dem großen Damm "Dique la Quebrada" in der Nähe von Salta. Auf dem Weg dorthin konnte ich sogar noch ein Foto von einem Lama einheimsen, auch wenn dieses nicht freilaufend, sondern eingezäunt war. Angespuckt hat es mich leider auch nicht! Zu dem Damm selbst gibt es eigentlich nicht sehr viel nennenswerters zu erzählen, außer dass Marieke sich dazu entschloß, von einer 30m hohen Brücke Bungee-Jumping zu machen! Danach ging es auch schon wieder zurück zum Hostel und ich machte mich auf zum Terminal, um den Bus zu nehmen und am nächsten Morgen wieder pünktlich im Unterricht zu sitzen.

Bekannt ist die Quebrada de Escoipe auch für ...

...seine teils tausendjährigen Riesenkakteen!

Der Kandelaberkaktus erreicht eine Größe von bis zu 17m

Seit diesem letzten großen Ausflug habe ich mich hauptsächlich darauf konzentriert, meine verbleibende Zeit mit meinen Freunden hier zu genießen und dabei sind keine nennenswerten Dinge passiert, die ich jetzt in einem Post dokumentieren müsste. Deshalb wird dieser Post wohl mein letzter Eintrag über meine Erlebnisse in Argentinien sein! Es war eine Wahnsinnszeit und ich hab nicht nur viel Spanisch, sondern auch Land und Leute besser kennengelernt. Ich könnte mir gut vorstellen, hier noch einmal längere Zeit zu leben und hoffe, dass ich dazu irgendwann noch einmal die Gelegenheit haben werde, wenn auch nur, um noch den Süden (vor allem Patagonien) des Landes zu bereisen!

Der kleine Ort Chicoana

Der Baum heißt "Palo Borracho" ("betrunkener Baum"), da er immer schräg wächst...ich fand die Stacheln beeindruckend!

Vielen lieben Dank an die treuen Verfolger dieses Blogs, ich habe mich immer sehr über eure Kommentare gefreut! Bald kann ich euch dafür persönlich danken und mal wieder in den Arm nehmen. Dann werd ich euch sicher noch die ein oder andere nicht dokumentierte Anekdote von meiner Reise erzählen.

Blick auf den Damm "Dique la Quebrada"

Bis dahin alles Gute!
Gracias por todo y nos vemos en menos de 2 semanas - no lo puedo creer!
Muchísimos besos y abrazos,
Eure Maja







































5 Kommentare:

franzi hat gesagt…

schooon vorbei..ging das fix! Unglaublich.
Eine Frage hab ich trotzdem noch: erkläre mir doch bitte, warum es schade ist, dass dich das Vieh NICHT angespuckt hat :oD...
dicken kuss, ich freu mich auf dich!
franzi

Anna & Falko hat gesagt…

Da hast Du wieder ein sehr schönes Wochenende mit tollen Impressionen
gehabt! Patagonien kannst Du ja dann mit uns machen!:)
Ich freu mich schon darauf, Dich am Flughafen von Jo´burg in die Arme nehmen zu können!
Bussi
Mama

bjtmhess hat gesagt…

toller Bericht Maja. Wir wünschen Dir noch ein paar schöne Resttage, einen guten Flug nach Südafrika und natürlich viel Spaß mit Deiner Familie

bis bald in Hofheim

wir freuen uns auf Dich

Beate und Jürgen

bjtmhess hat gesagt…

wieder ein toller Bericht, Maja.

Wri wünschen Dir noch ein paar schöne Resttage und einen guten Flug nach Südafrika und natürlich viel Spaß mit Deiner Familie.

Bis bald in Hofheim, wir freuen uns auf Deine Lifeberichte

liebe Grüße Beate und Jürgen

Kerstin hat gesagt…

und das wars schon wieder? Wahnsinn!!
aber umso schöner, dass du schlussendlich ein so gutes Fazit ziehen konntest! Ich freue mich sehr, dass du die letzten Tage so genießen konntest.
Busserl!
Kerstin